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Wohnhof
Floh-/ Hobby-Kunstmarkt


Private Wohnanlage von 16 Familien  für nachbarschaftliches und  kinderfreundliches Wohnen

=>  innovativ
=>  ökologisch
=>  kostengünstig 
=>  kommunikativ







ÜBERBLlCK: Acht in einem Viereck angeordnete Einzelhäuser umschließen als Komplex einen Wohnhof. Die zweite Wohnhofgruppe schließt sich direkt daneben an. Die umschlossenen Wohnhöfe sind als Gemeinschaftsanlagen nutzbar. Mit zwei Geschossen und einem ausbaufähigen Dachgeschoß besitzen die Einzelhäuser etwa 120 bis 170 qm Wohnfläche. Ein kleiner Garten gehört zu jedem Haus. Der etwa 200 qm große Wohnhof ist mit einem elektrisch verschiebbaren Glasdach versehen. Dies wird je nach Witterung geöffnet oder geschlossen. Eine Bodenheizung und ein Holzofen sorgen in den Wintermonaten für die Wärme. In den beiden Wohnhöfen wohnen insgesamt 16 Familien. Zeitweise zählten 32 Kinder zur Wohnhofgemeinschaft, die aber mittlerweile zum größten Teil ausgezogen sind. Die Bewohner gehen den unterschiedlichsten Berufen nach. 


Lageplan



Das HAUPTZIEL der Wohnhöfe ist familiengerechtes Wohnen.


Die Wohnhöfe in Offenau sind eine beispielhaft umgesetzte Wohnidee, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein ihnen gerecht werdendes Wohnen ermöglicht. Für das Konzept sprechen viele Gründe:

1. Multiplizierbarkeit und Wiederholbarkeit

Schon acht Familien können ein eigenes Wohnhofprojekt verwirklichen; in Offenau haben 16 Familien zwei Wohnhöfe gebaut.

 
2. Niedrige Baukosten

Die Baukosten von 1.500 DM/qm (Stand 1986, vergleichbare Kosten für Standardhäuser betrugen etwa 2.200 DM/qm) für die Wohnhöfe Offenau sind außergewöhnlich niedrig. Der damit erreichte Standard ist keineswegs Billigbauweise. Das Sonderprogramm "Preisgünstiges Wohneigentum" des Landes Baden-Württemberg ermöglichte den Baufamilien Anfang der 80er Jahre ein günstiges Darlehen. Die Familien verzichteten auf eine Unterkellerung und leisteten Eigenarbeit. Spezielle Bauweisen wurden vereinfacht und dadurch kostengünstiger durchgeführt. Für die Installation des Glasdaches wurde jedoch eine Fachfirma aus Österreich beauftragt.

 
3. Seit 1986  bewährt

Das Projekt der Wohndorfgemeinschaft Offenau hat sich bewährt. Übereinstimmend erklären die Bewohner, daß diese Wohnform ihr Familienleben fördert und ähnliche Strukturen bietet wie früher die Großfamilie. Für die Mutter lassen sich Kinder und Berufstätigkeit leichter vereinbaren. In der Wohndorfgemeinschaft Offenau wohnen sowohl Wohnungseigentümer als auch Mieter.

 
4. Ein Paradies für Kinder

In der Wohndorfgemeinschaft gibt es keine Einzelkinder - alle Kinder wachsen mit Spielgefährten auf. Schon von klein an können die Kinder ohne Gefahr durch Straßenverkehr spielen. Sie lernen mehr soziale Fähigkeiten und Eigenständigkeit - eine Einschätzung die auch von Außenstehenden bestätigt wird.

 
5. Flexibilität und Teilbarkeit der Wohnungen

Die Wände können versetzt, und aus einer Wohnung können zwei gemacht werden. So vielseitig sind die Wohnhäuser veränderbar und damit geeignet für den Wandel des Familienlebens und für ein Zusammenleben mehrerer Generationen. Auch behindertengerechtes Wohnen ist in den Wohnhöfen verwirklicht.
 
 
6. Ökologie

Autos werden vor der Wohnanlage abgestellt. Ökologische Aspekte wurden mit der Gestaltung der umgebenden Grünflächen, mit Grasdächern, der Wärmespeicherung durch den Wohnhof, einer Regenwasseranlage für die Wintergartenbewässerung und in einer solaren Wassererwärmung umgesetzt. Mit dem Preisgeld der Karl Kübel Stiftung in Höhe von 100.000 DM wurde eine Photovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung von 6kWp angeschafft.

Die Heizung und elektrische Energieversorgung wird durch 2 Blockheizkraftwerke vom Typ "Dachs" unterstützt, wodurch eine deutliche Einsparungen an fossiler Primärenergie und eine erhebliche Reduzierung der CO2 Erzeugung erreicht wird.



EINBLICK: LEBEN IN DEN WOHNHÖFEN

 "Die soziale Struktur gleicht eher der einer guten Nachbarschaft, als der eines gemeinsamen Haushaltes". So beschreiben die Bewohner ihr Leben in den Wohnhöfen. Das gesamte Gefüge basiert auf Nachbarschaftshilfe, spontanen oder geplanten Zusammenkünften, Veranstaltungen, Freizeitaktivitäten und Festen, bei denen auch Freunde und Nachbarn aus Offenau einbezogen werden. Der Rückzug ins Private ist jederzeit möglich - selbst das unbemerkte Betreten und Verlassen des Hauses durch den rückwärtigen Garten. Während der gemeinsamen Bauphase war das Gemeinschaftsleben besonders ausgeprägt. Heute sind die Kontakte "alltäglich und normal". Entgegen ersten Überlegungen wurde keine eigene Kindergruppe gegründet. Die Wohnhöfe sollten nicht zu einer isolierten Oase werden. Kinder aus dem Ort besuchen regelmäßig die Wohndorfkinder. Viele der Bewohner pflegen Freundschaften nach außen und gehören Vereinen an.

 
RÜCKBLlCK: URSPRUNG WOHNHOF

Das Konzept zum Bau der Wohnhöfe entwarf der Linzer Architekt Fritz Matzinger. Inspiriert zum Wohnen in einer überschaubaren Gemeinschaft wurde er durch Studienreisen in Afrika, wo Menschen ihre Hütten um einen kleinen Dorfplatz herum bauen. In Matzingers Wohnhöfen werden Reihenhäuser nicht nebeneinander gebaut, sondern im Viereck angeordnet.  Matzinger versteht sich als "Anwalt der Kinder". Ihre Wohn- und Lebensbedürfnisse sieht er in einem Wohnhof am besten erfüllt. Seine Wohnhof-Idee nennt er "Les Paletuviers - kommunikatives Wohnen". Wörtlich übersetzt heißt es "Wurzelbaum". Und genau das will Matzinger: "Das Übel an der Wurzel fassen". Mit diesem Ansatz wird dem Mensch als sozialem Wesen entsprochen.

Der Architekt Klaus Holfelder, der Matzingers Arbeit in Österreich kennenlernte, übernahm dessen Idee und verwirklichte sie in Offenau. 1983 bot der inzwischen verstorbene Bürgermeister von Offenau, Johann Michl dem Architekten Holfelder und den bereits vorhandenen Bauinteressenten eine rund 6.000 qm große Fläche zur Verwirklichung seiner Pläne an. Anfängliche Bedenken des Gemeinderats zerstreuten sich durch eine Besichtigungsreise zu Matzingers Wohnhöfen in Österreich.

 
AUSZEICHNUNGEN:
 
September 87: im Wettbewerb „Ein Haus für die ganze Familie“ wird das Wohndorf Offenau mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
06.11.90 „Auszeichnung für beispielhaftes Bauen“ durch die Architektenkammer Baden-Württemberg
05.07.96 Auszeichnung mit dem KARL KÜBEL PREIS 1996 von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie

Karl Kübel Preisträger 1996: siehe auch:
http://www.kkstiftung.de/

Auszüge aus den Festreden...:

"Viele Wohnungen sind bisher nicht an den Bedürfnissen der Familien orientiert, andere unbezahlbar. Kinderfreundliche Vermieter und Nachbarn sind Rarität. Das Wohnumfeld ist oft familienfeindlich. Leben in der Familie bedeutet so, individuelle, soziale und wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen zu müssen."

"Wir brauchen bessere politische Rahmenbedingungen und familienfreundliche Impulse in der Gesellschaft. Wir schärfen das öffentliche Bewusstsein. Die Lebensqualität der Kinder und Familien ist uns Maßstab. Wir haben den Karl Kübel Preis 1996 vergeben für beispielhafte Modelle, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein ihnen gerecht werdendes Wohnen ermöglichen."
 

KONTAKTE:

Architekt: Klaus Holfelder, Erich Sailer Str. 83, 74206 Bad Wimpfen, Telefon 07063/8778
siehe auch:
http://www.wohnhof-atrium.de/  
Architekt und Ideeenträger: Fritz Matzinger, Les Paletuviers, 4060 Leonding, Österreich
siehe auch: http://www.matzinger.at 

Technische Betreuung: HP Reimold, Eppingen
Statik: Reimold und Hünner, Karlsruhe
Holzbau: Christian Burgbacher, Trossingen
Maurerarbeiten: Fa. Gomer, Eppingen-Adelshofen

Verwandte Projekte:
http://www.wohnenpluswangen.de

Internetportale für nachhaltige Siedlungen: 
http://www.oekosiedlungen.de/index.html
http://www.wohnprojekte-portal.de


Osthof von oben

Schiebedach und Ansicht Osthof

Panorama im Innenhof Ost

Innenansicht WesthofInnenansicht Westhof























Ein Hobby-Kunstmarkt findet regelmäßig am Volkstrauertag im November statt.

Montage Solaranlage

QUELLEN:
Dokumentation zur Verleihung des Karl Kübel Preises, aktualisierter Stand von 1999, sowie eigene Aufnahmen und Presseartikel

STICHWORTE:
Wohnhöfe Offenau, private Anlage, 16 Eigentümer gemäß WEG, Wohndorf Gemeinschaft Offenau, Baujahr 1986, Rahmenprogramm "Kostengünstiger Wohnungsbau", gefördert vom Land Baden Württemberg, errichtet als experimenteller Wohnungsbau, kinderfreundlich, behindertengerecht, Holzständerbauweise, Grasdächer, ökologisch und energiesparend, 2 große Innenhöfe als Kommunikationszentren, Innenhöfe ganzjährig nutzbar, im Winter beheizt durch Fußbodenheizungen, im Sommer belüftet durch wegfahrbare Schiebedächer, viele Gemeinschaftrsräume
 
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